Ich verwende für die Löffel das unterschiedlichste Holz. Teilweise Fundstücke, selbst geschlagene Hölzer oder aus Restbeständen befreundeter Tischler stammend, gerne auch Hölzer mit Geschichte: Eiche aus dem Rahmen einer Zellentür der früheren U-Haft in Bremen, 400 Jahre alte Spundwand von der Tiefer, Robinie aus einem Türsturz in Formine, ein Stück Theaterboden des Goethetheaters in Bremen, Hölzer von exotischen Bäumen, mitgebracht aus der Fremde durch Freunde, Astschnitte aus dem Garten, Treibgut von der Küste….
Die Hölzer sind unterschiedlich schwer zu bearbeiten. Linde ist das Holz für die Kinder und Anfänger, wenn ich nicht gerade frisches Holz zur Verfügung habe – Haselnuss oder Erle – aber auch anderes Grünholz aus dem Obstgarten, welches ich gelegentlich auch einfriere für spätere Löffelworkshops.
Exotische Hölzer soweit noch verfügbar strahlen durch die Dichte und glatten Oberflächen, die letztlich keiner Ölung mehr bedürften. Diese Hölzer machen aber auch viel Arbeit.
Immer wieder werde ich gefragt, ob denn diese Löffel auch praktisch einsetzbar sind. Das ist sicherlich überwiegend der Fall, gerne als Löffel für den Zucker, den Salztopf, die Kaffeedose aber auch für die tägliche Müslidosis ua.! Manche Objekte sind weniger praktikabel gestaltet, eher kunstgewerbliche Gegenstände. „Dinge also, bei denen das Kunstwerk nur eine ästhetische Zutat ist, die keinen paraktischen Zweck erfüllt, ja mitunter die Nützlichkeit des Gegenstandes hindert.“ (Hans-Himmelheber bezüglich afrikanischer Schnitzereien). Ich sage gelegentlich: Nimm den Löffel in die Hand, setze Dich auf’s Sofa, schließe die Augen und fühle und genieße die Einzigartigkeit des Objekts!